Erstmals ist Wissenschaftlern unter natürlichen Bedingungen der Nachweis gelungen, dass Tiere in großen Gruppen schnellere und bessere Entscheidungen treffen als in kleinen. Hierzu wurden Schwärme von Fischen untersucht – beteiligt waren die Humboldt Universität, Berlin und das Leibnitz Institut.
Bei Fisch-Schwärmen, die unter extrem lebensfeindlichen Bedingungen in mexikanischen Schwefelquellen leben und unter Sauerstoffarmut und hohen Temperaturen mit ständigen Angriffen durch gefährliche Raubvögel attackiert werden, wurde beobachtet, dass sie bei Attacken von Raubvögeln, die plötzlich und unerwartet blitzschnell aus der Luft stattfinden, als Schwarm zuerst schnell synchron abtauchen, dann entscheiden sie sich zu weiteren synchronen Abtauch-Manövern, wenn der Angriff nicht endet bzw. sich die Bewegung auf der Wasseroberfläche sich als sicherer Angriff darstellt.
Die Wissenschaftler stellten fest: je größer der Schwarm ist, desto schneller und genauer konnten die Fische zwischen Angriffen und harmlosen Vogelbewegungen unterscheiden und entsprechend reagieren.
In den größten Schwärmen gab es beinahe keine Fehleinschätzungen mehr. Die Fische hatten aus einem Zustand agiert, der einem neuronalen Netzwerk wie dem Gehirn sehr ähnlich ist, so die Forscher.
Diese Studie liefert damit einen beeindruckenden Hinweis auf kollektive Intelligenz in der Natur.
